Grundierung:
Die Grundierung, die ich verwende, ist von Spies und Hecker und trägt
den Namen 4:1, bitte nicht mit der normalen 2K Grundierung von Spies
und Hecker verwechseln! Zusammen mit dem Härter von Lesonal
funktioniert diese Grundierung prima. Der fremde Härter
verbessert die Schweißfähigkeit der Grundierung.
Die 4:1 hat gegenüber
anderen Grundierungen den großen Vorteil, daß ihre
Viskosität ohne Verdünnung so hoch ist, daß die Farbe
mit dem Pinsel auch auf senkrechte Flächen aufgetragen werden
kann. Andere 2K Grundierungen sind so dünnflüssig, daß
sie nur gespritzt werden können.
Solange die Farbe zwar getrocknet, aber noch nicht ausgehärtet
ist, lassen sich die Bleche hervorragend schweißen, besser als
mit handelsüblichen Zink- oder Punktschweißfarben. Mit der
Punktschweißzange ist das Schweißergebnis zwar schlechter
als bei blanken Blechen, aber so rostet das Ergebnis wenigstens nicht
gleich wieder weg. Wichtig ist, daß bereits vor dem Schweißen
die Bereiche grundiert werden, die später nicht mehr zugänglich
sein werden. Genau dieser Arbeitsgang wird bei Reparaturen fast immer
ausgespart, mit dem Ergebnis daß das Reparaturblech nach ein bis
zwei Jahren wieder herausgerostet ist!
Daher MÜSSEN gerade diese Bereiche vor dem Schweißen
sauber grundiert werden. Andernfalls ist die gesamte Arbeit sinnlos.
Eine gute Grundierung ist extrem wichtig, da sie den Rostschutz
bildet. Der darüber aufgetragene Lack ist nur für die Optik
wichtig. Ein Lack bietet keinen Rostschutz!
Ist die Grundierung erst einmal ausgehärtet, dann bekommt man
sie mit der Drahtbürste auf der Flex kaum noch weg! Keine andere
Farbe hält dies aus. Die 4:1 Grundierung ist auch sehr beständig
gegen Lösungsmittel. Wir hatten den Fall, daß der
Hauptbremszylinder undicht war. Damit tropfte über Monate LHM
innen in den Fußraum. Der 2K Lack wurde komplett aufgelöst.
Die darunterliegende Grundierung war absolut unversehrt.
Eine wichtige Voraussetzung für dieses Verhalten ist eine gute
Vorbereitung des Untergrundes!
Der Bezug der Spies und Hecker 4:1 Grundierung ist allerdings nicht
ganz einfach. Im Handel ist sie normalerweise nicht zu bekommen. So mußten
wir anfangs die Grundierung über einen befreundeten Lackierer
kaufen. Aufgrund unserer penetranten Nachfragen hat jetzt jedoch Dirk
Schucht vom Korrusionsschutz-Depot
(KSD)
auch Spies und Hecker Produkte lieferbar. Der Härter von Lesonal
ist überall zu bekommen, wo Lesonal Produkte verkauft werden.
Vorbereitung des Untergrundes:
Bevor die Grundierung aufgetragen werden darf, muß der
Untergrund absolut sauber und fettfrei sein. Es versteht sich von
selbst, daß kein Rost mehr auf den Teilen sein darf. Bleiben
hier Reste von Rost über, dann ist der neue Rost vorprogrammiert.
Vor dem Streichen der Grundierung muß der Untergrund völlig
fettfrei sein. Daher müssen alle Teile mit Cleaner
(Silikonentferner) gereinigt werden.
Besonders bei neuen
Blechtafeln ist dies wichtig. Das Schwarzblech wird mit einem Ölfilm
gegen Rost geschützt, deshalb soll man Blechtafeln auch nur mit
Handschuhen anfassen. Greift man die Tafel mit den nackten Fingern,
dann führt der Hautschweiß dazu, daß die Tafel an den
berührten Stellen zu rosten beginnt. Dieses Öl ist ekelhaft
abzuwaschen, selbst nach mehrfachem abwischen mit jeweils frischen
Papier und Cleaner ist immer noch ein dünner Fettfilm vorhanden!
Andere Lösungsmittel wie z.B. normale Verdünnung helfen hier
garnicht, denn sie enthalten selbst geringste Mengen Öl! Selbst
wenn das Blech bereits sauber aussieht, wird mit frischen Papier
gewischt, so zeigt sich wieder Fett. Erst wenn ein frisches Papier mit
Cleaner nicht mehr schmutzig wird, ist der Untergrund richtig sauber.
Wir verwenden den Cleaner von Du Pont, hier kann jedoch auch jeder
andere Cleaner verwendet werden. Wichtig dabei ist, daß keine
Verdünnung genommen wird! Cleaner, auch Silikonentferner genannt,
wird vom Lackierer verwendet, um den Untergrund absolut fettfrei zu
bekommen.
Bekommen kann man den Cleaner prinzipiell in jedem Laden, der
Lackierbedarf führt, insbesondere Produkte für die
Autolackierung. Im Baumarkt kann man sich die Frage danach getrost
sparen.
Unterbodenschutz:
Manche Flächen müssen gegen mechanische Belastung geschützt
werden. Im Innenraum ist dies der gesamte Fußraum, mit den
Bodengruppen. Würde hier nur lackiert werden, dann führten
Sand und Dreck schnell dazu, daß Lack und Grundierung
abgeschmirgelt würden. Daher verwendete Citroën eine Art
Unterbodenschutz auf den Bodengruppen. Dieses Material gibt eine
weiche Schutzschicht, die das darunterliegende Blech schützt.
Ich verwende im Innenraum den Teroson Steinschlagschutz "Record
2000 hell" Das Zeug gibt es in schwarz und grau. Für den
Schutz ist die Farbe unwesentlich, grau sieht innen jedoch einfach
besser aus.
Da es überlackierbar ist, empfiehlt es sich, dem Innenraum auch
noch eine Lackschickt zu spendieren. Dann läßt sich der
Boden besser sauberhalten, da die Oberfläche ohne Lack sehr rauh
und recht weich ist. Außerdem gibt diese Lackschicht noch eine
zusätzliche Schutzschicht.
Die Hütte behandle ich
von unten mit Teroson Unterbodenschutz "Standard" auf
Kautschukbasis. Dazu gibt es nicht viel zu schreiben - einfach auf die
grundierte und lackierte Unterseite spritzen.
Da Teroson Produkte sehr viel verkauft werden, dürfte es kein
Problem sein den Steinschlagschutz und Unterbodenschutz zu bekommen.
Hier könnte man auch andere Produkte verwenden, bei uns haben
sich aber die beschriebenen Mittel gut bewährt.
Versiegelung des Schaumstoffbandes:
Zwischen die Hütte und den Rahmen wird ein ZK-Band
(Zell-Kautschuk) geklebt. Dieses Band gibt es von Citroën, wo es
aber recht teuer ist. Daher kaufen wir in einem Laden für
Industriebedarf ZK-Band in der Größe 5 x 30 mm. An der
vorderen und hinteren Auflagefläche werden dann einfach mehrere
Streifen dieses Bandes nebeneinandergeklebt. Dieses Band hat die
Aufgabe als Dichtung zwischen der Hütte und dem Rahmen zu wirken.
Das übliche Problem ist nun, daß Wasser von diesem Band wie
von einem Schwamm aufgesaugt wird. Damit beginnt langfristig der Rott
von unten an den Auflageflächen der Hütte zu arbeiten.
Dieses Problem vermeiden wir, indem wir das ZK-Band gut mit
Hohlraumwachs tränken. Das Wachs hat gleich 3 Funktionen:
1. Der "Schwamm" saugt sich mit Wachs voll. Damit
ist später kein Platz mehr für Wasser. Das Wachs hat ja auch
die Aufgabe, Wasser zu verdrängen.
2. Das Wachs wirkt als Gleitmittel. Die Hütte läßt
sich leicht in die richtige Position schieben, in der die Schrauben
angebracht werden können.
3. Die Lösungsmittel im Wachs lösen den
Unterbodenschutz an, der sich sehr innig mit dem ZK-Band verklebt.
Damit ist die Auflagefläche wasserdicht verklebt. Wasser hat nun
keine Chance mehr dazwischen zu gelangen.
Einziger Nachteil dabei ist, daß es schwierig wird, die Hütte
später nochmal herunter zu bekommen.
Wir verwenden dazu ein
handelsübliches Wachs von Teroson. Das Wachs sollte möglichst
dünnflüssig sein, so daß es mit dem Pinsel gestrichen
werden kann.
Kaufen kann man das Wachs überall dort, wo es auch den
Unterbodenschutz gibt. Wenn es nicht im Regal steht, dann sollte sich
das Wachs wenigstens bestellen lassen.
Rahmen:
Die Versiegelung des Rahmens ist ein größeres Problem.
Wird der Citroën Originalrahmen nicht vernünftig versiegelt,
dann ist ein neuer Rahmen nach 2-3 Jahren wieder durchgerostet! Die übliche
Versiegelung mit Wachspräparaten hilft hier nicht langfristig.
Zunächst gelangt das Wachs garnicht dort hin, wo es so dringend
gebraucht würde: zwischen die flach aufeinanderliegenden Bleche.
Außerdem trocknet und härtet das Wachs aus. Der Hersteller
schwört jeden heiligen Eid, daß das Wachs NIE austrocknet -
und doch ist es nur eine Frage weniger Jahre, bis das Material hart
und spröde ist. Durch die Bewegungen des Rahmens reißt die
Wachsschicht. Durch die feinen Risse wird das Wasser nun unter die
Wachsschicht gesaugt (Kapilarwirkung). Unter der Wachsschicht kann das
Wasser nun nicht mehr verdunsten. Damit rottet der Rahmen dann munter
vor sich hin.
Verhindern läßt sich dieser Rost durch Fett. Es gibt
verschiedene Fette, die bei höheren Außentemperaturen flüssig
werden und zwischen die Bleche kriechen. Das Fett gelangt an Stellen,
die kein Wachs jemals erreichen kann (To boldly creep where no wax has
gone before).
Ein berühmter Vertreter dieser Versiegelungen ist die Firma
Citroën Mönnich in Wapeldorf. Für die Selbermacher gibt
es ein derartiges Fett von Mike Sanders zu kaufen. Alle diese Fette
sind bei Zimmertemperatur fest. Zum Verarbeiten muß das Fett zum
verflüssigen aufgeheizt werden. Das heiße Fett wird mittels
einer Druckbecherpistole in den Rahmen gespritzt.
Wir haben mittlerweile mehr als 10 Jahre Erfahrung mit Fließfett.
Alle unsere Enten wurden damit behandelt. Keiner unserer Rahmen hat
nach dieser Zeit ernsthafte Rostschäden aufzuweisen, obwohl die
Enten im harten Alltagseinsatz stehen. Ich fahre jeden Tag ca. 140 km
über die Autobahn, auch im Winter mit all dem Salz. Die Enten
haben keine Garage und werden viel zu selten gewaschen. Alles zusammen
tödlich für den Citroën Rahmen. Trotzdem kein Rost!!!
Aufgrund dieser langfristigen Erfahrungen empfehlen wir die Fließfett-Versiegelung
wärmstens. Gemacht wird sie wie schon erwähnt von Citroën
Mönnich in Wapeldorf bei Oldenburg (er inseriert immer in der
Oldtimer Markt).
Wer eine vergleichbare Versiegelung selber machen möchte, dem
sei das Fett von Mike Sanders empfohlen. Zu bekommen ist es entweder
bei Sanders direkt, oder bei
KSD.
Dirk Schucht von KSD bietet es sogar billiger an als Mike Sanders
direkt. Außerdem kann man bei Dirk die benötigte
Druckbecherpistole ausleihen oder kaufen. |